Das Regenwurmlager
befindet sich nördlich des Nischlitzsees, hinter Hochwalde (Wysoka), und 8 Kilometer südwestlich von Meseritz im Oder-Warthe-Bogen. Das Lager entstand 1938 als zweites Lager im Oder-Warthe-Bogen, das andere trug den Namen Tiborlager. Seinen Namen erhielt es von dem Flüßchen Regenwurm, der in der Nähe fließt. Im Lager wurden Waffen und Ausrüstung für einen möglichen Mobilmachungsfall gelagert, es war ein Grenzübungslager. Zum einem erfolgte hier eine ganz normale Ausbildung der Festungstruppen, zum anderen war es als Reservelager hinter der Festungsfront und als Ruhelager eingerichtet.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs übernahmen sowjetische Truppen das Lager.
Das Regenwurmlager heisst heute Kęszyca Leśna und ist eine „Kaserne zum Wohnen“. Teilweise sind die ehemaligen Kasernen leer und stehen einfach bloss noch da. Es sieht teilweise so aus, als wenn die Soldaten das ganze gerade erst verlassen haben. Mittlerweile werden die alten Gebäude saniert – in typisch polnischer Bauweise. In der Nachkriegszeit wurden einige WBS70-Bauten (DDR-Plattenbauten) errichtet, die das Gesamtbild etwas verschandeln. Zum Glück stehen sie im Hintergrund und damit relativ ausser Sichtweite. Die Fahrzeughallen, die von der Roten Armee neben weiteren Bauten errichtet wurden, stehen nur noch als Ruinen da und sind, sowie einige andere Anlagen, sich selbst überlassen worden. Man weiss nicht genau wie kontaminiert das Erdreich dort ist, wahrscheinlich will es auch keiner so genau wissen. Das Gelände wurde vor einigen Jahren von den „Erweiterungen“ der Russen geräumt und liegt jetzt als Brache da. Ob dort in der nächsten Zeit was gebaut wird, steht in den Sternen. Wohl eher nicht… Stand vom Mai 2010.
Die Anlagen der Wehrmacht lassen den Luxus erkennen, mit dem damals gebaut worden ist. Die Fahrzeuggruben sind gefliest und die Fliesung ist in grossen Teilen noch vorhanden. Auch die Dacheindeckungen sind teilweise vorhanden, wenn auch sehr löchrig. Doch auch dort wird gebaut. Mittlerweile gibt es wieder etwas mehr leben. Der Pfarrer bezieht bald ein altes Offizierskasino, dass augenblicklich aus- und umgebaut wird. Eine kleine Kapelle gibt es schon. Die ansässige Bevölkerung hilft dort mehr oder weniger in Eigenregie, das alte Kasino umzubauen. Die Leute sind echt rührig in ihren Bemühungen den Umbau zu stemmen. Ich konnte mich persönlich in Gesprächen von dem Willen diesen Umbau zu schaffen überzeugen.
Es ist dort wie gesagt sehr ruhig, eigentlich gut zum Erholen.